Deutscher Musikinstrumentenpreis 2008

Der Deutsche Musikinstrumentenpreis 2008 wurde den Firmen Gebr. Mönnig/ Oscar Adler, Markneukirchen, Urs Langenbacher, Füssen und Sascha Nowak, Freiburg verliehen.

Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gestiftete Ehrenpreis würdigt qualitativ besonders hochwertige Produkte aus dem deutschen Musikinstrumentenbau. Er wird seit 1991 alljährlich in zwei sich ändernden Produktgruppen im Rahmen der Frankfurter Musikmesse verliehen. Für 2008 war der renommierte Wettbewerb für die Instrumente Bassklarinette und Konzertgitarre ausgeschrieben.

Für die Bewertung durchlaufen die eingereichten Instrumente ein aufwendiges dreistufiges Testverfahren, das im Institut für Musikinstrumentenbau Zwota durchgeführt wird:

  1. eine durch Meßtechnik gestützte Laborbewertung - „objektive Beurteilung“
  2. einen durch Fragebogen gestützten Test 5 namhafter MusikerInnen - „subjektive Bewertung“
  3. eine durch Fragebogen gestützte Begutachtung durch einen von der Bundesinnung bestellten Handwerksmeister - „handwerkliche Bewertung“

In der Kategorie Konzertgitarre ging der Preis an zwei Instrumentenbauer, deren Instrumente punktgleich an der Spitze lagen, den Füssener Zupfinstrumentenbaumeister Urs Langenbacher und den Freiburger Gitarrenbauer Sascha Nowak.

Im Rahmen der Internationalen Frankfurter Musikmesse 2008 fand die Würdigung und Preisverleihung am 13. März 2008 durch den Ministerialdirektor im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Jürgen Meyer statt.

Modell Deutscher Musikinstrumentenpreis 2008

Beschreibung der prämierten Konzertgitarre, Modell 2007

Methodisch und in der Konstruktionsweise sind meine Instrumente durch die Südspanische-, insbesondere die Granadinische Handwerkstradition geprägt. Bedeutende Vertreter dieser Schule sind z.B. Antonio Marin, José Lopez Bellido oder Antionio Raya.
Ebenso ist die Formgestaltung und Ästhetik (Rosette, Kopfform, Zierspäne) an diesen Stil angelehnt. Historisch bedingt weist er starke Einflüsse aus der Maurischen Ornamentik auf.
Weite Teile Spaniens standen jahrhundertelang unter Maurischer Herrschaft, bekanntestes Beispiel für Maurische Architektur ist die Alhambra in Granada.

Diese Ornamentik setzt bewußt auf Schlichtheit und baut eine kleine Anzahl von Grundmotiven durch raffinierte Wiederholung zu immer neuen Variationen zusammen.

Neben den für die Qualität des Instruments wichtigen Kriterien wie Ansprache, Dynamik, Ausgeglichenheit, Lautstärke und Tragfähigkeit lege ich besonderen Wert auf die Modulierbarkeit, also Formbarkeit des Tones.

Durch Änderungen der Anschlagsweise und -technik soll sich ein breites dynamisches- und klangfarbliches Register öffnen und für unterschiedlichste musikalische Gestaltung zur Verfügung stehen.

Material:
Decke Kanadische Zeder
Boden/Zargen Indischer Palisander
Hals Cedro (Cedrela Odorata)
Griffbrett Ebenholz
Korpusform nach Manuel Ramirez/Santos Hernandez
Mensur 65 cm
Mechaniken Sloane
Lackierung Schellack
 
Zusammenfassung aus der Bewertung des Preisrichterausschußes im Instituts für Musikinstrumentenbau Zwota:
Die von Sascha Nowak eingereichte Konzertgitarre, Modell 2007, erhielt in der physikalisch-technischen Prüfung die mit Abstand beste akustische Bewertung.
Die Gitarre war der klangliche Favorit der Testmusiker, sie schätzten vor allem die brillante Höhe und gute Klangformbarkeit.
Die Jury beschreibt die spanisch-trockene Klangfarbe als sehr ausgeglichen, gelobt wurden außerdem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, aber auch die leichte Spielbarkeit und das gelungene Gesamtkonzept.